Vier Tage singen – für alle

Bildungslandschaft und Förderverein Geltinger Bucht planen im September besonderes Chorprojekt für jedermann
von Anette Schnoor

Anja Linder steht die Vorfreude ins Gesicht geschrieben. Die Koordinatorin der Bildungslandschaft Geltinger Bucht freut sich auf den September, dann nämlich heißt es: „Singende Geltinger Bucht“. Das Musikprojekt mit Chorleiter Ronald Balg und Musiker Richard Wester sorgt bei allen Akteuren für aufgeregte Vorfreude, denn: „So etwas haben wir bisher noch nie gemacht“, sagt Anja Lindner. Und: Ein großes Chorprojekt mit möglichst vielen musikbegeisterten großen und kleinen Mitmachern, „für einfach alle, die Spaß am gemeinsamen Singen haben“, bringt einige Herausforderungen mit sich: Es braucht einen großen Probenraum, geeignete Musikstücke, eine Bühne für das Abschlusskonzert, und auch die rechtlichen und logistischen Rahmenbedingungen müssen stimmen. Deshalb hat Anja Lindner nun ständig ein kleines Büchlein dabei, in das sie ihre zahlreichen Aufgaben vermerkt „sobald sie mir durch den Kopf schießen“ und auch „das, was ich nicht mehr bedenken muss, weil es vielleicht schon erledigt ist oder weil sich ein anderer kümmert“.

Mit ihr am sprichwörtlich runden Tisch sitzen Richard Wester und Chorleiter Ronald Balg, der vergnügt über die Technik der Koordinatorin lacht. „Das ist schlau. So behältst Du die Übersicht auch über die Sachen, die nicht auf Deinem eigenen Aufgabenzettel stehen.“

Übersicht ist überhaupt ein gutes Stichwort: Was genau planen die drei denn nun? „Vier Tage Singen für alle, die daran Spaß haben“, erklärt Richard Wester. Ein besonderes musikalisches Gemeinschaftserlebnis solle es werden und zwar „ohne, dass es etwas kostet“. Es sei schließlich Ziel der Bildungslandschaft, Kinder und Familien in der Region zu stärken. „Und das WirGefühl, das beim gemeinsamen Singen entsteht“, sei so ziemlich das stärkste, was er sich vorstellen könne.

Und was ist mit denen, die nicht singen können? Solche Gedanken wischt Ronald Balg mit einer Geste einfach vom Tisch: „Da kann wirklich jeder dabei sein.“ Wer Spaß an Musik und Gemeinschaft habe, sei willkommen und könne sich „ruhig trauen“, den Mund aufzumachen. Denn darum gehe es doch oft, wenn jemand glaube, nicht singen zu können – um fehlendes Zutrauen und vielleicht auch um die fehlende Erfahrung damit, selbst Musik zu machen. „Gemeinsam zu singen und zu musizieren ist in deutschen Familien und Schulen selten geworden. Ganz anders übrigens, als bei unseren skandinavischen Nachbarn.“ Projekte wie die „Singende Geltinger Bucht“ könnten ein Anstoß sein, weiter zu machen, gemeinsam in der Familie, im Freundeskreis oder sogar im Chor zu singen und die Freude und Stärke einer Gemeinschaft zu erleben, hoffen die Initiatoren. Nicht zuletzt deshalb haben sich die Bildungslandschaft Geltinger Bucht und der Förderverein der Grundschulen Steinbergkirche, Sterup und der Gemeinschaftsschule Sterup zusammengetan, um das Projekt zu finanzieren.

Vom 4. bis zum 7. September wird Ronald Balg nun sein musikalisches „Schatzkästchen“ mit genreübergreifenden Musikstücken für den Geltinger Spaßchor öffnen. Er selbst und Richard Wester sorgen für die instrumentale Begleitung. „Geprobt wird immer von 17 bis 19 Uhr in der Sporthalle in Sterup.“ Und am Sonnabendnachmittag ist dann ein öffentliches Konzert auf dem EdekaParkplatz in Steinbergkirche geplant. Es wird auch eine CD von der LiveAufnahme geben, damit das bisher einmalige Ereignis für Beteiligte und Zuhörer in guter Erinnerung bleibt. Und wer weiß, vielleicht heißt es dann bald wieder: „Singende Geltinger Buch!“ Singende Geltinger Bucht vom 4. bis 7. November, Anmeldungen und Informationen bei Koordinatorin Anja Linder per EMail an .img@.img; Bildungslandschaft Geltinger Bucht im Internet: www.bildungslandschaftgeltingerbucht.de

Quelle: https://www.shz.de/24676157 ©2019

erschienen im Flensburger Tageblatt am 13. Juli 2019

siehe auch: Probentermine

weitere Pressestimmen